Release von Atalante Thüringen
Grußwort der Vorsitzenden der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen, Lena Saniye Güngör, zum Release von Atalante Thüringen
Dankeschön für die Möglichkeit im Namen der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen ein paar Worte zu sprechen.
Ich vermute viele von euch und uns haben sich heute in irgendeiner Form, sei es digital oder vor Ort, an Aktionen zum feministischen Kampftag beteiligt. Da ist es passend, dass wir zum Abschluss des kämpferischen Tages nun den Launch des Projekts Atalante Thüringen feiern!
Wir haben gerade schon gehört, wofür der Name Atalante steht und warum er ausgewählt wurde. Atalante hat es in ihrem Leben geschafft gesellschaftliche Normen zu überwinden, sie war eine Kämpferin, eine Heldin, die laut Mythos Teil so vieler bekannter Erzählungen war, und doch nur selten erwähnt worden ist. Ein ähnliches Schicksal erfahren feministische und frauenpolitische Akteurinnen ebenfalls häufig. Sie sind Teil antifaschistischer Proteste, Teil von Soli-Bewegungen, sie organisieren Demos oder vernetzen Initiativen. Wirklich sichtbar gemacht werden sie dabei jedoch nur selten.
Das soll sich ab heute Abend ändern. Wir als Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen bekommen jährlich die unterschiedlichsten Anfragen für Projektförderungen. Als der Antrag der Initiatorinnen von Atalante Thüringen bei uns auf dem Tisch lag, war schnell klar, dass wir hier die Chance haben, ein neuartiges Format und vor allem etwas Langfristiges zu unterstützen.
Politische Bildung, wie wir als Stiftung sie verstehen, ist auch darauf ausgelegt gesellschaftliche Prozesse und Zusammenhänge darzustellen und erfahrbar zu machen. Der Anspruch von Atalante Thüringen, politische Bildung im Bereich Feminismus und Frauenpolitik einem breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen, passt also hervorragend zu unserer Arbeit. Und zu der Arbeit von vielen anderen Akteur*innen. Umso besser kann Atalante Thüringen hier also ansetzen und hoffentlich langfristig Einfluss auf die feministische Landschaft Thüringens nehmen.
Wer schon einmal Übersichten zu feministischem Engagement gegoogelt hat, hat schnell festgestellt, wie wenig sich hier finden lässt. Bisher gibt es nur eine „World Map of Feminists“, die im Lokalen leider wenig hilfreich ist. Für Thüringen wird sich das heute Abend glücklicherweise ändern. Mit atalante-thueringen.de wird es eine Landkarte geben, die Positionen, Aktivitäten und Inhalte feministischen Kämpfens abbildet und sich mit gesellschaftlicher Veränderung in Thüringen aus frauenpolitischer Perspektive befasst.
Wie wir schon gehört haben, soll die Website gleichzeitig auch zu einem digitalen Vernetzungsort werden, an dem sich Initiativen und Aktivist*innen verbinden und austauschen können. Damit wird auch ein Ort geschaffen, der Nährboden für neue Konzepte und Ideen feministischer Bildungsarbeit bietet. Und zu guter Letzt ist Atalante Thüringen eine Würdigung von jeder Einzelnen, die sich für Geschlechtergerechtigkeit einsetzt und mit ihrem Wirken zu dieser beiträgt.
Ich wünsche Atalante Thüringen, dass sie mehr wird als nur die Summe ihrer Teile, dass sie feministische Kämpfe sichtbar macht und verstärkt und von nun an ein fester Bestandteil der politischen Bildungslandschaft Thüringens wird! Viel Erfolg!
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank und meinen Respekt an die Initiator*innen Sabine Stelzl, Stefanie Kosmalski, Natalie Löber, Jannis Männich, Stephanie Borck und Christin Penz für euren Einsatz! Hier sind sehr viele Stunden Arbeit und Herzblut reingeflossen, dafür habt ihr euch nicht nur digital einen Applaus verdient.
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